Ein Braeutigam zum verlassen by Ally Blake

Ein Braeutigam zum verlassen by Ally Blake

Autor:Ally Blake
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Tags: Contemporary
ISBN: 9783802595639
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-05-28T22:00:00+00:00


5

Griff hatte sie geküsst. Schon wieder.

Nur diesmal war es kein überreizter Kuss aus Mitleid mitten in der Nacht und in der Hitze des Augenblicks gewesen. Griffin Delacroix hatte Pippa mit voller Absicht gesucht und sie geküsst, bis ihr die Knie weich und ihr Verstand zu Brei geworden waren.

Um die Gerüchte zum Schweigen zu bringen, sie könne doch noch die Hochzeit platzen lassen wollen? Nein, dachte sie. Er hatte sie regelrecht verschlungen, wie ein Mann, der seit sehr langer Zeit keine richtige Mahlzeit mehr gehabt hatte.

Als sie wieder draußen auf dem Rasen auf ihren Plätzen saßen, riskierte Pippa einen schnellen Seitenblick in Griffs Richtung. Er sah stur geradeaus. Versonnen wanderte ihr Blick von seinen tief liegenden Augen, die so blau waren, dass es ihr einen schmerzhaften Stich versetzte, über die gerade Nase zu dem Grübchen über seiner Oberlippe und den klaren Linien seines Mundes. Dieser Mund konnte Dinge mit ihr anstellen, die kein anderer Mann, den sie bisher kennengelernt hatte, auch nur annähernd fertigbrachte, nicht einmal mit vollem Körpereinsatz und einer Gebrauchsanweisung.

Und dieser Mann sollte schon immer eine Schwäche für sie gehabt haben? Die Frau hinter dem stets optimistischen P.S.-Blog warf sich in die Brust. Yeah, Baby! Die dreiste Betrügerin in ihr hielt das dagegen für absolut unmöglich.

Als Griff neben ihr lachte, kam Pippa wieder zu sich und erinnerte sich daran, dass Honey und Brent ja gerade dabei waren zu heiraten. Hier und jetzt. Dort unter dem Laubenbogen, und Hunderte ihrer engsten Freunde und Verwandten – von denen sie manche seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen hatten – sahen dabei zu.

Das hier war es, weswegen sie zurückgekommen war. Und sie verpasste alles.

Weil sie an nichts anderes mehr denken konnte als an Griff. Und den Kuss. Die Küsse, Mehrzahl. Was sie bedeuteten. Was sie dabei empfunden hatte. Dass sie im Vergleich zu jeder anderen romantischen Erfahrung ihres kurzen Lebens wie ein Feuerwerk am klaren Nachthimmel wirkten.

»Kennt jemand der Anwesenden einen Grund, warum dieser Mann und diese Frau nicht im heiligen Bund der Ehe miteinander vereint werden sollten?«

Die Frage drang so laut in Pippas Unterbewusstsein, als habe sie ihr jemand mit einem Megafon ins Ohr gebrüllt. Als sie sich unauffällig umsah, bemerkte sie, dass an die hundert Augenpaare in ihre Richtung blickten. Wie es schien, waren die Dixon-Cousinen tatsächlich zu beschäftigt mit ihrer Aufgabe als Honeys Brautjungfern gewesen, um die Neuigkeit über den Kuss herumzuerzählen. Vielleicht war ihr schönes schwarzes Kleid aber auch so skandalös, dass es gar keinen Unterschied machte.

Ihr Blick flog zum Pastor, nur um festzustellen, dass er sie ebenfalls ins Visier genommen hatte. Scharf genug, dass sie tatsächlich den Kopf schüttelte.

»Pippa?«, raunte Griffs tiefe Stimme neben ihr. Er nicht auch noch!

»Heiliger Strohsack! Ich bin nicht hier, um die Hochzeit platzen zu lassen!«, zischte sie laut genug, dass es Gelächter hervorrief. Dann fügte sie ein wenig leiser hinzu: »Hätte ich dich sonst so geküsst, wenn es so wäre?«

»Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass du mir das Blut abschnürst.«

Sie blickte hinunter auf ihre Hand und stellte fest, dass sie die Finger tatsächlich wie Krallen in seinen Oberschenkel gegraben hatte.



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